Das Leben ist bunt
Ausstellung im Café-Bistro "Glashaus" in Lörrach
„Das Leben ist bunt“ – unter diesem Motto zeigte die Förder- und Betreuungsgruppe Hinz + Kunst der leben + wohnen gGmbH von Oktober 2015 bis Ende Februar 2016 eine Auswahl ihrer im Frühjahr und Sommer letzten Jahres entstandenen Bilder, Kollagen und Objekte. Nach 2007 und 2010 ist dies bereits die dritte Ausstellung des Förderbereichs im integrativen Café-Bistro „Glashaus“ in der Lörracher Innenstadt.
Wie Doris Meyer, Geschäftsführerin der leben + wohnen gGmbH erläutert, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Förder- und Betreuungsgruppe während des Schaffensprozesses ihren Gedanken und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. „Es sollte bunt werden, witzig und fröhlich. Die gemeinsame Arbeit hat großen Spaß gemacht, brauchte aber auch Geduld, Ausdauer und Durchhaltevermögen.“ Sabrina Gerdes – Teilnehmerin der Künstlergruppe – erklärt: „Das Leben und die Natur sind bunt und schön. Es hat große Freude gemacht, an den Kunstwerken zu arbeiten“.
Die Künstlerinnen und Künstler ließen sich von den kunterbunten Nana-Figuren der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle anregen, sie experimentierten mit Alltagsgegenständen, die sie in einen ungewöhnlichen Zusammenhang stellten, und sie nutzten Naturmaterialien, die sie neu gestalteten. Entstanden sind ebenso überraschende wie inspirierende Kollagen, Objekte und Bilder, die die Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Vielfalt der Farben widerspiegeln.
So zeigte die Ausstellung eine Reihe von Setzkästen mit Gegenständen, die uns täglich begegnen, denen wir aber kaum besondere Beachtung schenken, wie z.B. unsere Zahnbürste, Wäscheklammern, Besteck, Bleistifte oder Pinsel. Um die Dinge in einem buchstäblich „anderen Licht“ erscheinen zu lassen, wurden sie in ausdrucksstarken Farben angemalt. Ein 2,30 m x 1,00 m großes Bild besteht ausschließlich aus bunten Tischtennisbällen. Jeder und jede hat beim Anmalen der Bälle mitgemacht: wer nur eine Hand nutzen konnte, rollte die Tennisbälle – ggf. mit Assistenz – mit der Handfläche über eine mit Farbe getränkte Schaumstoff-unterlage, wer beide Hände einsetzen konnte, tauchte sie in Farbe und rollte die Bälle dazwischen. Auf diese Weise wurden unglaubliche ca. 1.500 Tischtennisbälle bearbeitet.
Neben den Setzkästen entstanden in Anlehnung an Niki de Saint Phalles Werke bemalte Nanas und Objekte aus Styropor mit fließenden, weichen Konturen in lebendigen Farben. Dabei wurden die Styroporplatten in Form gebracht, mit Zeitungen beklebt und anschließend bemalt.
Das gemeinsame Schaffen machte gute Laune und war „so schön unernst“ (wie eine Mitarbeiterin treffend bemerkte). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten einfach los, mussten wenig beachten, bemalten mit Lust und Freude all die vielen Gegenstände, die anschließend in den Werken Verwendung fanden. Es wurde gemischt, gemalt, getupft, gespritzt, gerollt, geklebt – kurz: intensiv gearbeitet und dabei oft gelacht. „Der gesamte Schaffensprozess war von Achtsamkeit, Fröhlichkeit und Leichtigkeit begleitet“, erzählt Doris Meyer und betont „Kunst baut Barrieren in den Köpfen ab, erweitert den Horizont und erwärmt die Seele“.
…Himmelblau, rosarot, zitronengelb, grasgrün, melonenorange, meerestürkis, sonnenblumengelb, regenbogenbunt… die Welt um uns ist so bunt und lebendig, wie wir sie machen.